«BEI PRO VELO MITZUWIRKEN, IST FÜR MICH EINE BEREICHERUNG»

Pro Velo Bern
3 min readApr 4, 2022

Interview mit Yasmina Elghribi aus Bern, Juristin und Vorstandsmitglied bei Pro Velo Kanton Bern

Yasmina, kannst du dich noch daran erinnern, wann dich das Velofahren gepackt hat?
Ich glaube, das war als drei- oder vierjähriges Kind. Ich hatte Stützrädli und meine Eltern konnten immer hören, wo im Quartier ich gerade unterwegs war, weil diese so «getschäderet» haben.

Bist du eher eine schnelle oder eine gemütliche Velofahrerin?
I
ch fahre gerne schnell, bin insgesamt aber eher vorsichtig unterwegs. Lustigerweise fahre ich besonders gerne bergauf und bin auch schon über Pässe geradelt.

Bist du eher Alltags- oder Freizeitvelofahrerin?
Eher eine Freizeitvelofahrerin. Ich fahre lieber ausserhalb der Stadt Bern Velo, als innerhalb. Ich habe keine Angst, in der Stadt zu fahren, finde es aber nicht so prickelnd, da man sich immer so konzentrieren muss.

Hattest du besondere Erlebnisse mit dem Velo?
Viele! Das letzte schöne Erlebnis war eine Velotour mit meinem Bruder im Emmental. Wir stärkten uns in der Kambly-Fabrik mit ein paar Guetzli, sind auf die Lüderenalp gefahren und dann via Affoltern nach Burgdorf. Auf und ab zu fahren durch die Hügel des Emmentals, das war fantastisch. Unterwegs haben wir auch noch Käse gekauft. Am Ende waren wir am Ende mit unseren Kräften, doch es war echt cool.

Was findest du am Berner Velonetz besonders positiv?
Ich schätze die ausgezeichnete Signalisation der Velolandrouten sehr.

Seit kurzem bist du im Vorstand von Pro Velo Kanton Bern. Wie ist es dazu gekommen?
Eine Bekannte von mir hat einen Aufruf im Velojournal gesehen und mich darauf hingewiesen. Ich hatte den Wunsch, mich gesellschaftlich zu engagieren und mich für etwas einzusetzen, das mir wichtig ist und Freude macht.

Wie bist du aufgenommen worden im Vorstand?
Sehr gut! Es sind alle freundlich und ich schätze die Vielfalt der Engagierten sehr.

Welche Aufgaben hast du bei Pro Velo?
Ich berate Pro Velo in juristischen Fragen, zum Beispiel für die Statuten, bei Einsprachen zu Projekten oder zur Haftung bei Anlässen. Die Bandbreite ist recht gross! Ich kann mir auch weitere Engagements vorstellen, zum Beispiel bei der Kontrolle der Velolandrouten.

Wie schaffst du es, berufliches und ehrenamtliches Engagement unter einen Hut zu bringen?
Ich sehe dies nicht als Problem für mich. Ich bin gerne bereit, mich ehrenamtlich zu engagieren, solange die Kapazitäten es zulassen. Bei Pro Velo mitzuwirken ist keine Belastung für mich, sondern eine Bereicherung.

Als Juristin bist du beruflich bereits intensiv mit rechtlichen Fragestellungen befasst. Stört es dich nicht, wenn du dich auch noch in der Freizeit mit Juristischem befassen «musst»?
D
as hat vielleicht schon etwas Wahres. Wenn ich mich aber im Bereich Velofahren einsetzen möchte, muss ich mich dort einbringen, wo ich wirklich etwas beitragen kann. Ich kann schlecht Velos reparieren, kann mich dafür bei juristischen Fragen einbringen.

Was wünschst du dir von Pro Velo in den kommenden Jahren?
I
ch habe bisher Pro Velo eher als Organisation für Alltagsvelofahrende wahr- genommen. Ich würde mir wünschen, dass Pro Velo vermehrt als Interessensvertretung für alle Arten von Velofahrenden, auch für die Communities der Rennvelofahrer_innen und Biker_innen, auftritt.

Interview: Florian Boller

Dieser Artikel wurde veröffentlich in Regionalteil Bern velojournal 2022|2

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Pro Velo Bern ist ein politisch unabhängiger Verein zur Förderung des Veloverkehrs in der Stadt und Region Bern.